Wusstest du, dass wenn dein Hund dich bei der Begrüßung anspringt oder ein anderes, unerwünschtes Verhalten zeigt, dass das wahrscheinlich an seiner Aufregung und dem damit verbundenen Stress liegt? In diesem Blogbeitrag gebe ich dir 3 Tipps mit auf den Weg, um deinem Hund zu helfen, sein Stresslevel bei der Begrüßung zu senken und damit eine entspannte Begrüßung zu ermöglichen.
Hier kannst du den Blogbeitrag auch als Podcast anhören:
Eine entspannte Begrüßung ist ein wesentlicher Aspekt in der Beziehung zwischen Mensch und Hund. Viele Hundeeltern stehen vor der Herausforderung, ihrem Hund beizubringen, ruhig und gelassen zu begrüßen. Aufgeregtes Verhalten wie Hochspringen, Bellen, Fiepsen, uvm. steht meist im Zusammenhang mit einem erhöhten Stresslevel. Denn auch positiver Stress (=Freude wegen dem Wiedersehen) ist Stress! Du solltest deinem Hund unterstützen diesen Stress wieder abzubauen, um gesundheitliche Auswirkungen zu vermeiden.
> Mehr zu Stress beim Hund findest du hier in diesem Blogbeitrag *klick*
Bevor ich mit den drei Tipps für eine entspannte Begrüßung starte, möchte ich dir unbedingt noch zeigen, was du bei der Begrüßung auf keinen Fall tun solltest. Diese Mythen halten sich leider sehr hartnäckig, trotzdem solltest du sie auf jeden Fall vermeiden
Wie du deinen Hund nicht begrüßen solltest!
Deinen Hund ignorieren
Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass man Hunde bei der Begrüßung ignorieren sollte, um übermäßige Aufregung oder Dominanzverhalten (du kannst die Dominanz-Theorie bitte sowieso über Board werfen!!) zu vermeiden. Tatsächlich kann das Ignorieren beim nach Hause kommen jedoch zu Verwirrung und zusätzlichem Stress beim Hund führen. Hunde sind soziale Lebewesen, die in der Interaktion mit ihren Menschen wichtige soziale und emotionale Signale suchen. Ignorieren bei der Begrüßung kann beim Hund Unsicherheit und Angst auslösen, da er die Situation möglicherweise nicht versteht. Dies kann zu Verhaltensproblemen führen, da der Hund versuchen könnte, auf andere, möglicherweise unerwünschte Weisen Aufmerksamkeit zu erlangen. Zudem und für mich der wichtigste Aspekt ist es, dass das Ignorieren bei der Begrüßung die Bindung zwischen dir und deinem Hund schädigen kann.
Stell dir vor, dein Partner, Partnerin oder Familienmitglieder kommen nach Hause und ignorieren dich erstmal für 15 Minuten. Wie würdest du dich fühlen? Wärst du verwirrt? Vielleicht gestresst? Vielleicht fragst du dich auch, was du falsch gemacht hast? So ein Gefühl möchte ich definitiv nicht bei meinem Hund auslösen.
Deinen Hund zu überschwänglich begrüßen
Das Gegenteil von Ignorieren ist auch nicht sonderlich förderlich: überschwängliche und übertriebene Begrüßung. Wenn du bei der Begrüßung anfängst du kreischen und wild herumläufst wirst du das Erregungslevel deines Hund noch weiter pushen. Vergiss nicht: deine Stimmung überträgt sich auf die deines Hundes. Daher empfehle ich dir, deinen Hund entspannt, liebevoll und freundlich zu begrüßen.
Bitte beachte:
Diese Tipps unterstützen deinen Hund bei einer entspannten Begrüßung, den Trennungsstress deines Hundes mindert es aber nicht.
1. Tipp: Futtersuche
Die Futtersuche ist ein super Tool, um das Erregungslevel deines Hundes zu senken. Durch die Suche geht dein Hund ins Erkundungsverhalten und baut durch das Suchen Stress im Körper ab.
So geht’s:
Streue nach dem nach Hause kommen, eine Hand voll Futterstücke großflächig auf den Boden und lade deinen Hund (wenn nötig) zum Suchen ein. Danach kannst du ihn weiterhin mit Körperkontakt (3. Tipp) begrüßen und beruhigen.
2. Tipp: In die Hocke gehen
Dein Hund springt dich immer an? Das liegt wahrscheinlich zum einen an seinem Bedürfnis nach Nähe, aber auch an seinem Erregungslevel. Wenn du nach Hause kommst freut sich dein Hund und sein Erregunglevel schießt in die Höhe. Wenn dein Hund nicht gelernt hat, seine Erregung selbstständig und sinnvoll abzubauen, wird er diese Erregung rauslassen und das vielleicht mit Hochspringen. Wenn du bei der Begrüßung in die Hocke gehst, kannst du dem Hochspringen vorbeugen. Denn dadurch wird das Bedürfnis nach Nähe gestillt. Mach es deinem Hund einfach. Wenn du zusätzlich dieses Verhalten (4 Pfoten auf dem Boden) mit Futter und verbalem Lob belohnst, wird das Hochspringen bald der Vergangenheit angehören.
3. Tipp: Körperkontakt
Die meisten Hunde haben nach der Trennung von dem/der BindungsparterIn (beim Alleine Bleiben, aber auch bei der Hundebetreuung) ein ganz normales Bedürfnis nach Nähe und Kontakt zu ihrem/r BindungspartnerIn. Zudem hilft Körperkontakt um Stress beim Hund abzubauen.
Schenke deinem Hund Aufmerksamkeit, in dem du Körperkontakt durch Streicheln oder sanftes Halten aufbaust (wenn dein Hund das auch möchte). Kombiniere diesen Tipp gerne mit Tipp Nr. 1&2.
In meinem online Programms fürs Entspannte Alleine Bleib-Training Happy @Home beschäftigen wir uns nicht nur mit dem Alleine Bleiben, sondern auch mit der entspannten Begrüßung und Verabschiedung, sowie generell Stress und Entspannung beim Hund. Hier findest du alle Infos zu Happy@Home.
Fazit
Das entspannte Alleine Bleiben ist eine Fähigkeit, die dein Hund lernen kann, aber es erfordert Geduld, Verständnis und die richtige Herangehensweise. Indem du die Ursachen von Trennungsstress verstehst, unangemessene Trainingsmethoden vermeidest und eine positive Einstellung bewahrst, kannst du deinem Hund helfen, sich beim Alleinsein sicher und entspannt zu fühlen. Denke daran, dass jeder Hund individuell ist – was für einen funktioniert, muss nicht unbedingt für einen anderen passen. Bleibe geduldig und liebevoll, und du wirst sehen, wie dein Hund mit der Zeit lernt, auch ohne deine Anwesenheit glücklich und entspannt zu sein.
Weiterführende Blogbeiträge:
Trennungsstress beim Hund erkennen
Was ist Trennungsstress eigentlich genau?
Happy @Home: Mein begleitendes online Programm, damit dein Hund lernt entspannt alleine zu bleiben.